Auf dem Highway 1 fahren wir weiter nach Norden Richtung San Francisco. Neben rauen Küstenabschnitten mit beeindruckenden Ausblicken gibt es hier auch Strände, Buchten und sogar dichte Wälder. Zunächst geht es jedoch in die Berge, wo wir in leichtem Nebel fahren.
 Unterwegs machen wir Halt in Solvang, einer dänischen Enklave mitten in Kalifornien. Hier gibt es Windmühlen, ein dänisches Theater, großartige Bäcker und einen Laden, der das ganze Jahr lang Weihnachtsschmuck verkauft. Solvang ist so ungewöhnlich wie sehenswert.
Wir fahren ein Stück weiter auf dem Highway 1, ehe wir ins Landesinnere abzweigen. Wir fahren hier lange Zeit durch ein breites Tal, in dem riesige Felder sind, auf denen Weinstöcke wachsen oder Gemüse und Erdbeeren angebaut werden. Viele Leute sind hier gerade mit dem Pflücken von Erdbeeren beschäftigt oder bearbeiten mit Maschinen die Äcker.
Die USA sind nicht für idyllische Städte bekannt. Eine Ausnahme dieser Regel haben wir gestern mit Santa Barbara erlebt – auch Carmel-by-the-Sea, ein Künstlerdorf nahe der Küste im mittleren Kalifornien ist eine solche Ausnahme. In Carmel gibt es eine sympathische, kleine Innenstadt. Wir kommen hier an einer Weinverköstigung vorbei, die wir leider nur von außen beobachten können –  ich muss ja noch mit dem Auto weiterfahren.
Der Verzicht auf Ampeln ist eine der Besonderheiten von Carmel. Darüber hinaus war die Stadt zumindest vorübergehend Heimat zahlreicher Künstler wie Ernest Hemingway und John Steinbeck – der Schauspieler Clint Eastwood hat es hier im Jahre 1986 sogar zum Bürgermeister gebracht. Lange Zeit verzichtete man auf so etwas Spießiges wie Hausnummern.
Bis heute handelt es sich außerdem um den, nach eigenem Bekunden, hundefreundlichsten Ort der USA. Deshalb gibt es hier nicht nur Hundefriseure und Hundespielplätze, sondern in vielen Restaurants auch spezielle Hundemenüs, damit Frauchen und Herrchen nicht alleine essen müssen. Die Straßen und Bürgersteige sind dennoch blitzblank.
Einen faszinierenden Eindruck von der Westküste Kaliforniens genießen wir auf dem 17-Mile Drive, den man mit dem eigenen Auto gegen eine Gebühr von 10 $ abfahren kann. Die, wie der Name schon sagt 17 Meilen lange Straße, führt einmal um die Halbinsel von Monterey herum und bietet tolle Blicke auf Strände, Felsen und Klippen sowie auf Flora und Fauna.
Die mit Abstand bekannteste Sehenswürdigkeit des Drives ist die Lone Cypress, eine 250 Jahre alte Monterey-Zypresse, die ihr einsames Dasein auf einem Felsvorsprung fristet. Ihre spezielle Art ist nur in dieser Umgebung zu finden.
Von hier geht es weiter zur Spanish Bay, benannt nach den spanischen Entdeckern, die hier einst einen Zwischenstopp einlegten. Auch Fanshell Overlook, Bird Rock und Point Joe zählen zu den Highlights, dieser abwechselnd von schönen Stränden und schroffen Klippen geprägten Straße.

Monterey selbst ist keine besonders große Stadt. Wir gehen von unserem Motel zur Fisherman’s Wharf mit dem ins Meer hineinragenden Pier, auf dem sich zahlreiche kleine Geschäfte, Imbisse und Restaurants befinden. Ähnlich wie im gleichnamigen Stadtviertel von San Francisco sollen vornehmlich Touristen angesprochen werden; in erster Linie gibt es Souvenirs und teures „Sea Food“ zu kaufen.