Am Morgen fuhren wir mit der Metro zunächst zum Flughafen, um unser Mietauto abzuholen, mit dem wir die nächsten 39 Tage fahren werden. Dies wurde aber zu einer längeren Reise als geplant. Nach dem Umstieg auf die zweite Metro blieb diese über eine Stunde stehen, bis sie langsam in die nächste Station einführ und dort stehenblieb. Wir mussten umsteigen. Das Mietwagencenter fanden wir dann schnell, aber wir hatten auf der Fahrt hierher etwa 1,5 Stunden versäumt. Das Auto, mit dem wir die nächsten fünfeinhalb Wochen fahren werden ist ein fabriksneuer Ford Escape.
Vom JFK-Flughafen ging es nach Philadelphia. Dabei mussten wir durch Queens und quer durch Manhattan, was im Freitagsverkerh einige Zeit dauerte. Stop and Go! Und der Verkehr nach Philadelphia war ebenfalls sehr stark.
In der Geschichte der USA ist Philadelphia eine der bedeutendsten Städte. Nach New York und vor Washington war sie 1790 bis 1800 Nationalhauptstadt und damals die größte Stadt der USA. In Philadelphia tagte der erste und teilweise auch der zweite Kontinentalkongress sowie der Verfassungskonvent von 1787. Hier wurde die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung verkündet und die Verfassung beschlossen.
In der Hauptstadt Pennsylvanias hatten wir geplant, das Eastern State Penitentiary, eine ehemalige Strafanstalt (bis 1971) zu besuchen, doch auf Grund des Zeitverlustes vom Morgen war das nicht mehr möglich.
Das Gefängnis wurde nach seinerzeit reformerischen Grundansätzen konstruiert. Deren oberstes Prinzip war es, die Gefangenen von der Außenwelt und voneinander durch Einzelhaft zu isolieren. Daher verfügt jede Zelle über einen ebenfalls durch Mauern abgetrennten Außenbereich. Den Häftlingen war es nicht gestattet, zu arbeiten oder Besuch zu empfangen, außer durch einen Anstaltsseelsorger.
Im Eastern State Penitentiary saß unter anderem Al Capone ein.
So machten wir einen Spaziergang zum Delaware River und genehmigten uns ein Abendessen in einem koreanischen Restaurant. Auf dem Rückweg kamen wir beim Wohnhaus von Benjamin E. Franklin vorbei, der hier über 50 Jahre lang lebte. Er war einer der Gründerväter der USA, Diplomat, gründete die erste Freiwillige Feuerwehr und die erste Leihbibliothek in dieser Stadt und ist u. a. Erfinder des Blitzableiters. Philadelphia mit seinen ca. 1,8 Mill. Einwohnern ist zwar keine Kleinstadt, das Leben auf der Straße läuft aber viel ruhiger und gemütlicher ab als in New York, die Häuser haben andere Ausmaße als in New York.